Unterwegs auf neuen Pfaden...

12.02.2024

Als freischaffender Autor will man ab und zu etwas Neues ausprobieren. Das geht mir genauso und so habe ich nach elf Jahren und nunmehr zwölf Büchern für die Stiftung Warentest eine neue Abzweigung auf meinem Berufsweg genommen und mir gleichzeitig einen Traum erfüllt. 

Neben dem Ratgeberjournalismus gilt meine Leidenschaft seit vielen Jahren dem Verhältnis von Ost- und Westdeutschen. Wer mit offenen Augen durchs Leben geht und sich für jüngere deutsche Geschichte interessiert, dem fällt auf, dass wir auch fast 35 Jahre nach der Wende weit davon entfernt sind, ein Volk zu sein - jedenfalls im Herzen. Die oft beschworene "innere Einheit" bleibt das Ziel am Horizont, das lange Zeit immer näher zu rücken schien, sich jedoch seit geraumer Zeit wieder entfernt. Zu groß scheinen noch immer die Unterschiede im Denken und Handeln, zu gering die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen. 

Statt dessen scheinen sich Vorurteile über die jeweils andere Seite immer mehr zu verfestigen. Hier die Guten, da "drüben" die Bösen. Hier die aufrechten Demokraten, dort die AfD-Fans. Manchmal reicht schon ein Wort, um das Gegenüber auf die Palme zu bringen - teils unabsichtlich geäußert, teils aber auch mit voller Absicht. Mein neues Buchprojekt beschäftigt sich mit Wörtern, die bei Ostdeutschen nach wie vor heftige Emotionen auslösen, weil sie bewusst oder unbewusst falsch gebraucht werden oder andere Menschen herabwürdigen und provozieren sollen.

Mehr wird noch nicht verraten - das Buch erscheint nach jetzigem Stand im Herbst 2024! Mehr Infos dazu demnächst! 

Zwei Jubiläumsausgaben - out now!

12.02.2024

Zu ihrem 60-jährigen Bestehen ließ die Stiftung Warentest ein paar ihrer Buchklassiker von den Autoren überarbeiten und aktualisieren und bringt sie dieser Tage in schickem Gewand, also mit neuem Cover auf den Markt. Unter diesen Klassikern befinden sich auch meine beiden Babys "Haushalt nebenbei" und "Das Spar-Set". Ersteres enthält jetzt Verweise auf die jeweils aktuellen Tests der Stiftung Warentest (in den zehn Jahren seit der ersten Auflage hat sich jede Menge getan) - von Reinigungs- und Waschmitteln bis zu Geschirrspülern und Wäschetrockern. Ich durfte sogar ein paar aktuelle Testsieger verraten. 

Das "Spar-Set" (ursprünglich von 2019) kommt jetzt nicht mehr nur mit Papierformularen, sondern bietet auch einen Link zum Downloaden selbstrechnender Online-Formulare. In diese lassen sich die täglichen Einnahmen und Ausgaben bequem am Rechner eintippen - woraufhin wie von Zauberhand die dazu gehörenden Summen, Differenzen, Prozentwerte etc. in den Tabellen auftauchen. So lässt sich im Haushalt eine Menge Geld sparen und die eigene Sparstrategie schnell entwerfen und problemlos anpassen! 

Beide Bücher sind ab sofort im stationären Buchhandel und online für jeweils schlanke 15 Euro erhältlich.

Aktuelle Projekte (I)

30.11.2017

Kurzer Überblick über aktuelle Projekte:

Für das Buch "Besser essen nebenbei" der Münchner Autorin Kathrin Burger habe ich das Lektorat übernommen. Das Buch erscheint - pünktlich zum Weihnachtsgeschäft - Anfang Dezember und ist das ideale Geschenk. Für wen? Für alle, die nicht ständig über das Thema Ernährung nachdenken und trotzdem gut und gesund essen (und trinken) wollen. "Genuss" lautet das Stichwort und vielen ist leider abhanden gekommen, was das bedeutet.

In derselben Reihe ist im Oktober mein Buch "Babys für Einsteiger" erschienen. Mit kurzen Texten und vielen Fotos streift er sämtliche Gebiete, mit denen es junge Eltern zu tun bekommen: Ernährung, Gesundheit, Lernen, Spielen, Sicherheit, um nur einige zu nennen. Obwohl die vom Verlag verschickte Pressemitteilung zu 0 (Null!) Interviews mit dem Autor führte, verkauft sich der Titel bislang ganz gut. Natürlich ebenfalls ein perfektes Weihnachtsgeschenk für werdende Eltern und im ersten Lebensjahr des Babys.

Für das Frühjahr steht eine Neuauflage (die nunmehr 9.) des Klassikers "Private Altersvorsorge" an, um die ich mich wieder kümmern darf. Vor allem in Sachen Riester-Rente und betriebliche Altersvorsorge wird sich Einiges ändern - und in aufbereiteter und verständlicher Form im Buch wiederfinden. Praktisch: Der Vorsorgecheck in fünf Schritten wird dieses Mal nicht versteckt im Inneren, sondern ganz am Anfang des Buches stehen. Danach weiß man, ob man weiterlesen sollte, weil eine Rentenlücke klafft - oder ob man ausreichend abgesichert ist. Das dürfte leider nur auf wenige Menschen zutreffen. Also: Kaufen und lesen! Im Buch steckt geldwertes Wissen aus der Tiefe und Breite der Finanztest-Redaktion.

Wie groß ist deine Wohnung wirklich?

27.08.2017

Schon mal gegrübelt, ob die eigene Wohnung, das eigene Haus tatsächlich so viel Wohnfläche haben, wie im Miet- oder Kaufvertrag angegeben? Fakt ist: Wer nachmisst, kommt fast immer auf einen anderen Wert. Um Geld zurückfordern zu können, muss man natürlich genau messen - und wissen, welche Räume mit welchem Anteil in die Wohnfläche einfließen. Besonders bei Dachwohnungen kann das Nachmessen zur Wissenschaft werden: Schrägen, Treppen, Gauben, Säulen...

Für Ausgabe 10 der Zeitschrift test (ab Mitte September) habe ich mal das Wichtigste zum Thema Wohnfläche recherchiert, mit Experten geredet und alles schön geballt auf zwei Seiten gepackt. Kleiner Spoiler: Mieter können ihre Miete nur mindern, wenn ihre Wohnung mehr als 10 Prozent kleiner ist als verprochen. Na, dann: Fröhliches Zollstockschwingen!

Mein neues Buch: Alle Infos fürs erste Lebensjahr

25.08.2017

Sprechende Fotos mit überragenden Baby-Models, knackige Texte zu allen Themen des 1. Lebensjahres und jede Menge Zuspruch für junge, aufgeregte Eltern: Das steckt in meinem neuen Ratgeber "Babys für Einsteiger". Wie schon "Haushalt nebenbei" gehört er zur legendären "Nebenbei-Reihe" der Stiftung Warentest, konnte halt nur nicht so genannt werden (logisch, oder?). Das Buch erscheint am 10. Oktober. Ich habe mit Konzipieren und Schreiben die erste Hälfte dieses Jahres verbracht, war Teil eines tollen Mini-Teams aus Grafiker, Fotograf und Lektorin und bin jetzt gespannt darauf, wie sich der Titel im Buchhandel schlägt. Dafür, dass es 365 Tipps sind, wie auf dem Cover zu lesen, würde ich mich übrigens nicht verbürgen. Erstens hat das keiner gezählt und zweitens dürften es gefühlt ungefähr zehnmal so viele sein... Voilá - das geballte Wissen der Stiftung Warentest plus jede Menge eigene Erfahrungen. Fast acht Jahre sind die nun schon wieder alt, aber wie alles Gute im Leben zeitlos schön...

Gutes tun und Steuern sparen

05.10.2016

Ob für die Flüchtlingshilfe, für Unwetter- oder Erdbebenopfer - wer noch bis Ende 2016 für einen mildtätigen oder gemeinnützigen Zweck seinen Geldbeutel erleichtert, muss dem Finanzamt bei der nächsten Steuererklärung als Beleg lediglich einen Kontoauszug präsentieren - und bekommt die Spende steuermindernd angerechnet. Dieser vereinfachte Nachweis gilt übrigens auch für jede andere Spende, sofern ihr Wert 200 Euro nicht übersteigt.  Mehr zum Thema Spenden - auch solche an den eigenen Verein, eine politische Partei oder eine Stiftung - habe ich auf drei Seiten für die nächste Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (11/2016) zusammengestellt. Frei nach dem Motto: "Wer gibt, dem wird gegeben". Ab Ende Oktober ist das Heft im Handel. Reinschauen!

Und nächste Woche: das "Nachlass-Set"

09.03.2016

Beim FInanztest-Special "Nachlass-Set" habe ich als Textchef mitgewirkt und die Artikel der Kollegen nach Kräften aufgeräumt, feingetunt und hochglazpoliert. Wer also ein paar Fünfmarkstücke zu vererben hat und sich fragt, wie er es anstellt, dass alles glatt läuft und sich Familienmitglieder nicht gegenseitig die Köppe einschlagen: Hier findet er die Antworten.

... wieder mal ein Buch

09.03.2016

Riester-Rente, Lebensversicherung, Fondssparpläne - auch wenn derzeit beim Thema Geldanlage viele abwinken ("Ist doch alles voll sinnlos ey, so ohne Zinsen!") - davon wird die Rente ja auch nicht mehr. Und später dem Staat freiwillig auf der Tasche liegen, Grundsicherung und so?

Jedenfall habe ich gemeinsam mit den Experten aus der Finanztest-Redaktion versucht, in der Neuauflage des Klassikers "Private Altersvorsorge" ein paar Wege aufzuzeigen, wie man auch im Zinstief auf einen grünen Zweig kommen kann. Garantiert scheitern wird man, wenn man sein Geld - wie es leider und gerade jetzt viele tun - windigen Anlagevermittlern oder Bauträgern in den Rachen wirft. Auch wer beim Wort "Börse" empört die Hände hebt und zu schimpfen beginnt, wird keine Freude an dem Buch haben.

Euch anderen aber, die Ihr euch nicht schrecken lasst - Euch verspreche ich ein paar erhellende Einblicke.

dpa: Zwei Texte erobern die Welt

12.08.2015

Dieser Tage gingen zwei neue Beiträge von mir über den dpa-Ticker. Heavy stuff, zugegeben - aber so weit wie möglich "runtergebrochen", wie wir Ratgeber-Texter immer sagen. Wen es also interessiert: Hier der Artikel "Tilgen im Zinstief" für Häuslebauer und hier das Hintergrundstück "Anleihen auf der Achterbahn". Endlich hab' ich das Thema selbst mal kapiert :D

Erinnerungen an den Büroalltag (1)

22.06.2015

Es ist 17.42 Uhr. Irgendwas war doch mit 17.42 Uhr. Ich muss erst ein bisschen im Gedächtnis wühlen, dann habe ich's: Um 17.42 Uhr hätte ich früher, als angestellter Redakteur, laut Arbeitsvertrag Feierabend gehabt. Von Zeit zu Zeit machte ich mir den Spaß, die Kolleginnen aus dem Ratgeberressort darauf hinzuweisen. Die schauten dann kurz vom Bildschirm auf zu meinem Desk herüber und grinsten schief. Dann hauten sie weiter in die Tasten. Niemand wäre auf die Idee gekommen, um 17.42 Uhr nach Hause zu gehen. Frühestens um viertel nach sechs, meist aber erst weit nach halb sieben, packte die erste ihre Sachen ein, um sich auf den Heimweg zu machen - nicht ohne eine Entschuldigung zu murmeln wie "Muss zum Yogakurs" oder "Wir kriegen Besuch".

Als erster einfach nach Hause zu gehen erforderte einiges an Überwindung. Im Großraumbüro ist das echt kein Spaß. Um dich herum Kolleginnen, die genau auf die Uhr schauen und sich denken: Wird schon sehen, was er davon hat. Aus dem Glaskasten der unbestimmt lauernde Blick der Vorgesetzten. Soziale Kontrolle erzeugt schlechtes Gewissen - wie oft habe ich das alles verflucht! Und wenn du tausendmal fertig mit deiner Arbeit warst - gegangen wurde erst um halb sieben. Hätte ja einer denken können, du hättest eine Beamtenmentalität und als Journalist deinen Beruf verfehlt.

Dann habe ich es eine Zeitlang einfach gemacht, nach dem Motto: So lange keiner meckert, ist alles okay. Gemeckert hat dann auch keiner, jedenfalls nicht direkt. Nur brachte die Chefin eine Woche später zum Ausdruck, dass sie jüngst mit einem Artikel nicht zufrieden gewesen sei und - als sie um 18.30 Uhr offene Fragen besprechen wollte - keiner mehr da gewesen sei. Auf gut Deutsch: Wenn Sie schon eher nach Hause gehen, dann melden Sie sich gefälligst bei mir ab! Kein Wunder, dass die ganze Sache irgendwann eskalierte.

Wenn dagegen sie, die Chefin, schon um halb sechs ging, konnte man wetten, dass innerhalb von fünf Minuten niemand mehr an seinem Schreibtisch saß. Ist das nicht armselig, dachte ich immer. Sind wir alle nicht furchtbar armselige, unmündige Arbeitnehmer? Vermutlich, um sich über die entsetzten und entgleisten Gesichter zu amüsieren, drehte die Chefin bei etlichen solchen Gelegenheiten noch mal um und tauchte mitten im schönsten Aufbruch wieder auf. Angeblich, weil sie etwas in ihrem Glaskasten vergessen hatte. Peinlich war das nie ihr, immer uns. Erwischt.

Wenn ich dieser Tage in verschiedenen Zeitungen lese, dass dieses Vorschützen von permanenter Arbeitsüberlastung und Absitzen unzähliger unproduktiver Stunden im Büro nicht die Ausnahme, sondern Alltag in Deutschland ist, bin ich gleichzeitig entsetzt und beruhigt. Beruhigt, weil: Ich bin nicht der einzige Feigling gewesen. Entsetzt, weil: Offenbar steigen Wertschätzung und Karrierechancen noch immer in dem Maß, in dem sich jemand mit Haut und Haaren an die Firma verkauft, Familie und Freunde möglichst komplett vernachlässigt und seinen Vorgesetzten - wie plump auch immer - zu verstehen gibt, dass man immer mit ihm rechnen könne. Das befähigt einen für höhere Aufgaben.

Na, dann: Schönes Berufsleben noch!