Kristina Schröders Familienpolitik: Die 1950er lassen grüßen

21.06.2013

Glaubt Familienministerin Kristina Schröder (CDU) wirklich, was sie da erzählt? Ich fasse mal zusammen: Die Familienförderung in Deutschland läuft prima, die 200 Milliarden pro Jahr für 156 verschiedene Leistungen sind bestens angelegtes Geld. Dass die ganze Kohle nullkommanix dazu beiträgt, dass mehr Kinder geboren werden, dass im Gegenteil sogar die von ihr und Herrn Schäuble zitierten Studien das Gießkannenprinzip anprangern, mit dem das Geld über den Leuten ausgeschüttet wird - alles nicht ihr Problem. Man könne den Leuten eben nicht vorschreiben, wie sie zu leben hätten. Und Frauen, die lieber zu Hause bleiben wollen, anstatt arbeiten zu gehen, hätten genauso Unterstützung verdient. Betreuungsgeld ist supi. Genauso wie der Kinderfreibetrag, das Ehegattensplitting und all das andere Flickwerk, das am Bedarf vieler moderner Familien völlig vorbeigeht.

Es ist diese Feigheit, Stellung zu beziehen, die einen so wütend macht. Dieses Verschwenden von Geld, das man so viel besser - und vor allem zielgerichtet - ausgeben könnte! Wer allerdings noch immer glaubt, "Fremdbetreuung" schade Kindern, weil Kinder nun mal nur an Mamas Rockzipfel gehören, wer nicht den Mut hat, konsequnet Kita-Plätze zu schaffen und Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, damit sie endlich flexible Arbeitszeitmodelle anbieten, der hat den Zug der Zeit verpasst und sollte zügig Platz für neue Konzepte und Personen machen.

Oder zumindest Studien nicht so verfälschen, dass sie das genaue Gegenteil aussagen.